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Die unerträgliche Seichtigkeit des Seins

Aus heiterem Himmel schieben sich dunkle graue nebelverhangene Wolken in die Welt. Innerhalb kürzester Zeit wird aus Fröhlichkeit und Ruhe ein Zustand der Traurigkeit, Unzufriedenheit und Hoffnungslosigkeit. Ohne zu verstehen, wieso sich plötzlich die Stimmung ändert, befinde ich mich in einem Tal der Sinnlosigkeit, des Fragens, was tu ich hier bloß. Jedes Tun scheint hohl und sinnentleert zu sein. Jede Beschäftigung ist nur eine Beschäftigung um die Leere zu füllen, um nicht zu sehen, was sich dahinter verbirgt. Es ist der Schmerz, der nun Kraft und Energie bekommt aus den dunklen Annalen der Vergangenheit hochzukriechen, und der mit jedem Augenblick der Untätigkeit ins Blickfeld rückt, sich breit macht und Trostlosigkeit verbreitet. Im tumben Taumel des Erlebtwerdens wird nun jedes Tun zu einem virtuellen Spiel, einer Sache die keinen Sinn hat. Gespräche bleiben flach und leer,

sich Filme reinzuziehen, erweist sich als ein Hinauszögern des Momentes, ein Warten auf etwas, von dem ich nicht weiß ewas es sein wird, auf etwas, das heimlich und unerkannt in der vermeintlichen Zukunft lauert. Da ist es noch besser einfach einzuschlafen, als dem unsinnigen Nichtstun hohles Tun entgegen zustellen. Dunkelheit und Trostlosigkeit. Die Wolken tauchen die Welt in eine graue Soße, und eine Dementorenähnliche Kraft saugt jede Energie aus meinen Gliedern. Was passiert mir hier, wieso kann es sein, daß ich von jetzt auf nachher in ein Loch falle, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Ein Loch, in dem jede Tätigkeit als bloße Beschäftigungstherapie deklariert wird, und es kein gehaltvolles Erleben zu geben scheint. Jedes Tun wird zur Farce, zum bloßen Tun des Tun willens, sinn- und kraftlos. Was bleibt ist Leere, Isolation. Rückzug. 

Wo kommen diese Kräfte her, die es schaffen, mich so schnell aus der Mitte zu bringen und meinen verletzten Seiten so viel Macht geben? Wie kann es sein, daß dies zu meinem Leben gehört, wo ich doch Spaß, Sex, Freude und Reichtum erleben will? Wo ich doch eigentlich ständig breit grinsend durch die Gegend rennen möchte? Was passiert hier. Was tue ICH falsch? 

Und wie komme ich aus diesem Loch der Verzweiflung  heraus? 

Der erste Schritt wäre ja schonmal zu erkennen, wo diese Kraft herkommt. Ich bin mir sicher, daß nicht alle Hoffnungslosgigkeit, Traurigkeit oder Verzweiflung auf eigene Problemzonen hinweist, diese aber hervorkriechen läßt, wenn die Stimmung sich dementsprechend entwickelt. Haarp, Bewußtseinsstrahlen, Medien, Wettermanipulation... Ob diese Theorien wahr sind oder nicht sei dahingestellt, letztlich stellt sich aber wieder heraus, daß ICH mich anstecken ließ, daß ICH mich entschieden habe, dieser wie auch immer gearteten Welt teilhaft zu sein, diese Herunterziehdinge in MEINE Welt zu lassen, ihnen Kraft, Energie und Macht zu geben, damit die dunkelsten Teile meines Selbst die Oberhand gewinnen können. Der Startschuß kommt von aussen, das Zulassen und darin Suhlen ist unsere eigene Entscheidung. In einer Welt, in der ALLES möglich ist, kann ich auch ALLES erleben.
Es ist dann nur die Frage, ob ich dies weiterhin in mir gären lasse. 

Auch wenn die dunklen Seiten ein wichtiger Aspekt und Teil meines Selbst sind, meine Vergangenheit die Wurzeln meines jetzigen Erkenntnisstandes sind, und mich dahin gebracht haben, wo ich jetzt stehe: Sie sind nur ein Teil, der bewußt und akzeptiert sein möchte und auch ein Recht dazu hat. Aber es gibt nichts, was mich dazu zwingen kann, diesem Teil in mir die Exekutive zu geben. In der bislang dualen Welt entscheidet sich nun, ob ich mich der neuen Trinität hingebe oder nicht. Ich habe jetzt die Entscheidung hell zu leben, in dem ich mich von der dunklen Seite abwende, oder mich dem Dunkeln hinzugeben, in dem ich die helle Seite vergesse. Aber es gibt auch die dritte Variante: Meine eigene - die Sicht aus der nächsten höher gelegenen Daseinsebene. Die Sicht auf das Spiel, das ich mit mir selbst spiele. Der dritte Weg, das Akzeptieren und Erkennen der Funktionalität des Seins.
Trinität. 

Innerhalb des dualen Seins, wird man schlecht den Überblick bekommen, da sich die Dualität eben über eine zwiespältige Sicht der Dinge definfiert. Trinität jedoch ermöglicht den Blick von “oben“, aus Sicht deiner höheren Daseinsebene, nenn es Seele, höheres Selbst, Geist... Wie komme ich aber zu einem Punkt, der mich aus den Tiefen der vielleicht manipulierten, sicher aber übernommenen und in mir selbst aktivierten Hoffnungslosigkkeit entführt?

Es ist eigentlich nur ein Weg möglich. Und der wartet in der Tiefe deines Selbsts. Netterweise führt das sinnlose Tun und die Hoffnungslosigkeit, die sich hin und wieder in unser Leben schiebt in eine Ecke, in der auch die Lösung auf uns wartet. Die Isolation. Mir geht es so, daß ich in solchen Momenten keinen Menschen um mich herum haben möchte, und Massen von Menschen kaum ertragen kann. Ich suhle mich in der Einsamkeit und der Bedeutungslosigkeit dieses Seins. Jedes Aufraffen führt nur zur Erkenntnis, daß jedes Tun eine sinnlose Überbrückung ist, um einen bestimmten Punkt zu erreichen, den ich noch nicht mal erkenne. Ich falle also noch tiefer in die Isolation und Gespräche mit Freunden können zwar kurzfristig etwas ändern, aber dahinter lauert süffisant grinsend der ermächtigte Teil meines Wesens, der aus Schmerz und Verzweiflung entstanden war und sich nun wieder breit machen darf. Der sich nun wieder in alte bekannte Bahnen bewegt um das Leben trost- und sinnlos zu machen. Was hilft wirklich in solchen Momenten?

Letztlich ist es nur die Natur, das Ursprüngliche, die reine, wahre Welt. Keine automatisierte, zivilisierte, zurechtgebogene und begrenzte Variante eines möglichen naturverbundenen Daseins, keine Beschäftigungsvarianten wie sich in Arbeit, Suff, Fernsehen oder sonstigen Süchteleien oder Ablenkungen zu stürzen, sondern das Eintauchen in die Ursprünglichkeit wahrer menschlicher Natur. Ich gehe spazieren, lasse mir Wind und Kälte um den Körper blasen oder gebe mich dem hin was mich immer wieder aus tiefsten Tälern rettet: Meine Kinder. Wer das Glück hat, mit Kindern gesegnet zu sein, hat es hier relativ leicht: Das Eintauchen in deren Welt des freudigen einfachen Spielens bringt die Freude und die Leichtigkeit zurück, die sich damit wieder ins System zurückbringt. Deswegen an dieser Stelle ein Hoch auf die uns retten könnenden Kinder dieser Welt, die doch so oft von uns „bescheuerten“ Erwachsenen in Richtungen gequetscht werden, die jenseit des menschlichen Ursprungs und Evolutionsbewegungen sind.

Alternativ oder hinzufügend kann man die Isolation weiterbegehen, bis zum tiefsten Punkt, an welchem sich das Isoliertsein, das Gefühl allein zu sein und abgeschnitten von allem, was Freude und Spaß macht, umdreht, verschwindet um nach einigen Augenblicken des totalen Dunkels in sich selbst das Licht zu finden, welches wieder den Weg nach draussen leitet.

Rückzug in die Stille, zu uns selbst. Ein Schritt nach vorne. Aber damit meine ich nicht den Rückzug in die Stille des Verstandes. Denn dort werden nur die Gedanken des Schmerzes  in einen Kreislauf gebracht, der nie enden wird. Es geht um die Stille des Herzens. Die Ruhe und der Friede, der aus dem Herzen in unser Leben fließen kann, der unser wahres Selbst mit uns in Verbindung bringt und alle verschobenen und verdrehten Energien wieder harmonisiert. Eine Liebeskraft aus den Tiefen unserer Herzen, die in jedem von uns steckt und deren Zugang nur gesucht und geöffnet werden muß. Einmal geöffnet, ist dieser Zugang immer offen, auch wenn es nicht so scheint. In der Stille ist dieses Licht immer wieder zu finden und wieder in unser Leben zurückbringbar. Dieser Fluß aus den höchsten Ebenen unserer Daseinsform, aus dem ursprünglichsten aller Ursprünge, treibt alle Energien dahin, wo sie hingehören und lassen die Sonne wieder scheinen, auch wenn der Himmel noch grau und düster ist. 

Das seichte Dahingleiten durch ein Leben ohne Sinn und Absicht wird wieder zum erkennbaren Spiel, zum großen Fluß etwas auszuprobieren, was noch nie war. Ein Gott zu sein in einer Welt voller Angst. Jeder ist der Gott seiner Welt und entscheidet, wer oder was darin zu sein hat und welche Energie die Macht haben darf. Im Kontakt zu unserem Innersten ist das Gefühl der Ohnmacht aber transformierbar. Aus einem dualitätsgeprägten Dasein in eine Trintät. Zum Blick von oben und zum Bewußtwerden, wie sich die „Spiele“ entwickeln und welche Kraft sie haben. 

Nicht alle Probleme und miesen Gedanken sind unsere. Gedanken, Ängste, Hoffnungslosigkeit liegen in der Luft, iniitiiert durch Bewußtseins- und Gedankenfelder, die sich über uns stülpen und durch uns hindurch treiben. Es ist nun unsere eigene innere Entscheidung, welche dieser Felder wir in unsere Welt einlassen wollen und welche nicht. Welcher wir die Befugnis geben, unser Dasein mitzugestalten. Das bislang unbewußte Tun wird nun für uns alle begreifbar, bewußt, beobachtbar. Und das Schöne ist, wenn wir uns in einer Felderfalle verstrickt haben, kommen wir auch wieder heraus. Es ist nur eine Frage der Zeit des Erkennens der Mechanismen und des Eintauchens in die eigene Kraft der Harmonisierung. 

Und nur durch das Verändern des Blickwinkels wird Seichtigkeit, Sinnlosigkeit und Frust zu einem bloßen Fließen durch Erfahrung und Leben. 

Und wie hat Til Schweiger in „Keinohrhasen“ gesagt: Leben bedeutet doch auch: Man muß nicht IMMER glücklich sein... Es sind alles einfach nur Emotionen, die erfahren werden wollen... 

Mario Walz


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