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Das up and down des Lebens

Eines ist sicher: Nichts hat Bestand! Das Leben ist Veränderung. Glück und Leid wechseln sich in beständigem Rhythmus ab. Ein Hoch und Runter, ein Auf und Ab. Heute geht es mir gut, morgen bin ich weniger gut drauf. Ein Festhalten glücklicher Momente scheint auf Dauer einfach nicht zu funktionieren.
Da stellt sich die Frage, ob ein dauerhaftes Glück überhaupt normal ist. Ob das Leben nicht eher einem Ozean der Gefühle gleicht, dessen nicht enden wollender Wellengang den darin schwimmenden Menschen mal rauf und mal runter bewegt.
Und ob es sinnvoll ist einem Glück hinterher und dem Leid davon zu rennen, oder ob es nicht einfacher wäre zu akzeptieren, dass das Leben sich bewegt, verändert, sich in unterschiedlichsten Höhen und Tiefen zeigen möchte. Ist es nicht sogar interessanter und spannender sich dieser Bewegung hinzugeben und das Leben als eine Ansammlung verschiedenster Gefühle und Erfahrungen zu erleben? Was natürlich Glück beinhaltet, aber auch Momente des Leidens, welches danach ja wieder zu Glück führen müsste.

Das Leben gleicht einer Sinuskurve. Alles wandelt sich. Und wenn wir diesen Wandel geschehen lassen, bringt uns das Leben von allein in die unterschiedlichen abwechselnden Stimmungen.
Außer wir krallen uns in einem bestimmten Zustand fest. Oder wir ignorieren das Auf und Ab, verschließen unsere Gefühle tief in unserem Herzen und leben ein Leben der Eintönigkeit. Flachheit im Flachland. Keine Tiefs, aber auch keine spektakulären Hochs.

Das Mittelmaß, die Vermeidung tiefer Gefühle, das Zurückhalten und Sondieren mag zwar eine gewisse Zeit funktionieren und Schmerz und Leid vernebeln und aus dem Leben pressen, aber man versagt sich durch diese supervorsichtige und zurückhaltende Lebensweise das andere Extrem: die ekstatischen, orgiastischen, fantastischen, genialen, unfassbaren und nicht erklärbaren Wunder und Hochgefühle.

Nur wenn man einem Surfer gleich die Wellen nimmt, welche das Meeres der Gefühle ausmachen, wenn man sich dem Hoch und Nieder hingibt, erfährt man das Prickeln des Lebens, das Zittern, Springen und Platzen, das Explodieren und Verschmelzen, das Ineinanderfließen aber auch das Leiden, Weinen und Jammern, das Toben und Wüten, und das Lächeln und sich Todlachen.

Die Tiefe des Lebens zeigt sich in der Hingabe an die eigenen Gefühle.
Dann erst können wir sagen: Ja. Ich lebe!
Auch wenn es manchmal weh tut!

Manch einer rennt dem Glück hinterher und verpasst somit die schönsten Momente im Leben, weil sein Sinnen allein nach vorne gerichtet ist, in eine erhoffte bessere Zukunft.
Manch einer klebt in der Vergangenheit, hält an alten schönen Erlebnissen fest, erinnert sich wieder und wieder und verpasst damit das neue, das sich Entwickeln Wollende.
Dabei existiert wahrhaftiges Leben nur im Hier, im Jetzt, im Augenblick das aktuellen Seins. Dauerhaft in diesem einen Moment zu bleiben ist die Kunst Leben zu zelebrieren.
Denn nur in diesem einen Moment, dem Hier und Jetzt, ist alles gut so wie es ist.

Die meisten Probleme kommen doch daher, dass wir entweder an zukünftige Ereignisse denken oder an vergangen Geschehnisse. Im Jetzt geht es uns in den meisten Fällen einfach gut! Hier, in diesem einen ewig währenden Augenblick, erkennen wir die Ursachen für unsere Launen, seien sie nun negativer oder positiver Natur. Im Hier und Jetzt können wir die aktuellen Gefühle genießen oder durch die Intuition, der Stimme unserer Seele, erkennen, wie und wann wir aus dem Leidensprozess heraus kommen können.

Das Leid zu vermeiden, zu unterdrücken oder durch zwanghaftes Festhalten bringt letztlich nur eine Verschleppung der sich ändern wollenden Situation. Was dazu führt, dass das Leiden länger, zäher und tiefer wird. Und das Herauskommen aus dieser leidvollen Phase nur noch langsamer vonstatten gehen wird.

Der erste Schritt des Loslassens alter Festhalteprozesse ist das Akzeptieren der Situation: Ich fühle mich eben so wie ich mich fühle. Und wenn ich das nicht akzeptieren kann, akzeptiere ich eben, dass ich es nicht akzeptieren kann.

Wenn wir dann im Jetzt bleiben, erkennen wir warum wir uns schlecht fühlen, weil wir in der Ruhe des Augenblicks, unsere Intuition wahrnehmen können.

Dann können wir den zweiten Schritt angehen: Ich verzeihe mir selbst, dass ich etwas getan habe, das mich in diese Situation geführt hat. Denn Vergangenes kann ich nicht mehr ändern. Es bleibt die Erfahrung anzunehmen und zu akzeptieren. Damit ich mich auf die jetzigen Gedanken und Taten konzentrieren kann.

Sollten meine Gedanken jedoch in der Zukunft kleben, an noch nicht eingetretenen Eventualitäten, welche ja überhaupt nicht so eintreten müssen, wie ich es befürchte, deretwegen ich mir aber Sorgen mache und somit mein Jetzt verdüstere und meine Gefühle in die Niederungen der Traurigkeit katapultiere, gilt es dies Denken endgültig loszulassen. Denn die Zukunft realisiert sich erst in einem noch nicht existenten, erst folgenden Jetzt. Wieso also das augenblickliche Jetzt damit belasten? Denn nur, wenn wir unsere Gedanken im augenblicklichen Jetzt belassen, können wir in Ruhe unsere Zukunft so andenken, planen und verändern, wie wir die kommende Zeit wirklich erleben möchten.

Nur in der Ruhe des JETZT können wir unsere innere Stimme wahrnehmen, welche uns zuflüstert, wann und wie wir agieren müssen um die befürchteten Situationen so zu regeln, dass wir glücklich werden damit.

Am Besten ist es also sich dem Fluss des Lebens hinzugeben, sich der inneren Stimme zu öffnen und ihr Folge zu leisten.

So kommen wir in Kontakt zu unserer Seele, die uns führt und leitet. Und wenn wir dieser Führung vertrauensvoll folgen, rutschen wir automatisch in einen Fluss, der uns die Vielschichtigkeit des Daseins zeigt und der uns immer zu unserem Besten führt. Auch wenn es mal holprig werden muss.

Wenn wir also annehmen können, dass sich das Leben in unterschiedlichen sich aber abwechselnden Gefühlen ausdrückt, und wir uns diesem Fliessen hingeben, können wir die dunklen Täler ebenso genießen wie die Licht durchfluteten Höhen. Im Wissen, dass nach Regen Sonnenschein und nach Trübsal Freude kommen wird.

Insofern: Genießen wir unsere Zeit im Jetzt, und laben wir uns an der Wandlungsfähigkeit des Seins…

Mario Walz





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